TV Weingarten Handball e.V.

Irre Aufholjagd endet mit erstem Punktgewinn

TV Weingarten erkämpft sich in der Handball-Württembergliga ein 33:33 gegen die SG Hofen/Hüttlingen

Irre Aufholjagd endet mit erstem Punktgewinn

TV Weingarten erkämpft sich in der Handball-Württembergliga ein 33:33 gegen die SG Hofen/Hüttlingen

 

Weingarten tk Nach acht Niederlagen in den ersten acht Saisonspielen hat der TV Weingarten am Samstagabend in der Handball-Württembergliga den ersten Punkt geholt. Gegen den Vorletzten SG Hofen/Hüttlingen drehten die TVW-Handballerinnen in der zweiten Halbzeit auf und kamen so noch zu einem 33:33.

Nach den ersten 30 Minuten hätte wohl keiner der rund 100 Zuschauer in der Halle noch mit einem Punktgewinn gerechnet. Der Aufsteiger Weingarten zeigte in der ersten Halbzeit eine teilweise indiskutable Leistung. Im ersten Spiel nach dem Rücktritt der Trainerin Sabrina Szabo gelang Johanna Koch in der zweiten Minute zwar das 1:1. Doch in der Folge gab es zahlreiche Fehlwürfe der Weingartener sowie einige Ballverluste. In der Rückwärtsbewegung war der TVW zudem nicht auf der Höhe. Die Gäste kamen immer wieder zu freien Würfen. Angelika Donner und Kathrin Bleier – die später eine Hauptrolle spielen sollte – brachten die Gäste mit 5:2 in Führung.

Bei Weingarten musste dann Torhüterin Jeannette Pfahl wegen Beschwerden im Nackenbereich ausgewechselt werden. Für sie kam Ariane Fessler ins Tor des TVW. Besser wurde es vorerst aber nicht. Ann-Kathrin Kübler scheiterte an SG-Torhüterin Tamara Huttenlauch, Vivien Drevenyi vergab einen Siebenmeter. Auf der anderen Seite erhöhten Donner und Elena Rau auf 9:3. TVW-Interimstrainer Jens Kühl nahm eine Auszeit und forderte seine Spielerinnen auf: „Zeigt Kampfgeist!“ Drevenyi und Carolin Müller verkürzten auch auf 5:9, doch Müller vergab einen weiteren Siebenmeter – die am Kreis völlig freistehende Melanie Enenkel stellte in der 20. Minute auf 14:7 für Hofen/Hüttlingen.

Anderes Spiel nach der Pause

Die TVW-Abwehr fand keinen Zugriff. „Wir hätten früher umstellen müssen“, haderte Kühl. Die Entscheidung für die 5-1-Deckung trafen Kühl und Stefan Glatzer aber erst in der Pause. Da lag Weingarten scheinbar schon aussichtslos mit 14:23 im Hintertreffen. Denn mit 23 Gegentoren bereits zur Pause ist in der Württembergliga normalerweise kein Blumentopf zu gewinnen.

Doch nach dem Seitenwechsel rieben sich einige verwundert die Augen. Bei den Gästen lief plötzlich so gut wie nichts mehr. Die SG ließ im Tempo deutlich nach, auch die Abwehr war nun wesentlich anfälliger als noch in der ersten Halbzeit. „Was ist los?“, fragte Torhüterin Huttenlauch ihre Mitspielerinnen bei einer Auszeit. Huttenlauch musste nun deutlich häufiger hinter sich greifen als auf der anderen Seite Fessler. „Sie hat uns in der zweiten Halbzeit einiges gerettet“, lobte Kühl. Immer näher kam Weingarten heran, immer besser wurde daher auch die Stimmung in der Großsporthalle.

Gänzlich den Faden verlor die SG nach der Roten Karte gegen Bleier in der 48. Minute. Kurz darauf nahm Trainer Adi Bleier eine Auszeit. „Die werfen zu einfache Tore, das ist eine Katastrophe“, schimpfte der SG-Trainer. Das ging jedoch auch nach der Auszeit weiter. Die starke Kübler (neun Tore) stellte auf 28:31, Mona Bauer dagegen scheiterte an Fessler. Johanna Koch und Kübler verkürzten auf 31:33, Fessler parierte stark gegen Donner. So gab es tatsächlich noch den Punktgewinn. Kübler und Daniela Porombka trafen für den TVW, Fessler hielt erneut gegen Bauer. „Nach diesem Kampf überwiegt natürlich die Freude über den gewonnenen Punkt“, meinte Kühl. „Ich hoffe, es bringt auch etwas für die Moral.“ Denn der Weg zum Klassenerhalt bleibt weiter extrem beschwerlich.

TVW: Pfahl, Fessler; Drevenyi (10/1), Kübler (9), Müller (5/4), Koch (4), Mayer-Rosa (3), Porombka (2), Kühl, Schneider, Hämmerle.